Regierungsunfähigkeit
Wer damit gemeint ist, pfeifen längst die Spatzen von den Dächern. Man braucht auch keine Medien mehr, um sich vom Fortschritt eines höchst offiziellen „Hospizverfahrens“ einer sterbenden Partei namens SPÖ vergewissern zu können. Die Träger und Mitarbeiter sind einige sogenannte Funktionäre, die in jüngster Vergangenheit alles darangesetzt haben, der Unfähigkeit eines ungeliebten und sich selbst zerfleischenden politischen Konstruktes noch eine Kappe draufzusetzen. Ich kann mich gut erinnern, als Doskozil sich in einem Interview mit dem Standard recht herablassend äußerte, dass sich die Wiener Landespartei 2016 gegen Christian Kern als Parteichef ausgesprochen hat. Wer ist es geworden? So viel zu den starken Männern in Wien. Hm! Was viele nicht wissen, Doskozil ist inhaltlich in den wesentlichen Themen nicht weit entfernt von seinem Herausforderer Andreas Babler. Er fokussiert in seiner abwertenden Beeinflussung in ein anderes Wählersegment als Babler. Man ist bemüht, ehemalige Rote von den Blauen zurückzuholen, obwohl sie Gefahr laufen, auf diesem Feldzug den linken Rand der Partei verlieren zu können. Das Paradoxon und eine fast ideologische Gleichung: Es ist rechts mehr zu holen, als links verlorengeht. Dieser Zug zur Macht seines autoritären Habitus kreuzt eine alte Bruchlinie in der Partei, nämlich den Hass der Länder auf die Parteizentrale in Wien.
Sabine Windberger,
Bregenz