Vorarlbergs Anti-Radlobby

Leserbriefe / 11.07.2023 • 18:06 Uhr

Überall in Österreich gibt es Bemühungen, das Fahrradfahren attraktiver zu gestalten, wie auch in Vorarlbergs Plan-B-Gemeinden. Das hält allerdings im Ländle bestimmte Menschen nicht davon ab, dies zu unterlaufen. Genannt seien beispielsweise verallgemeinernde Berichte über Fahrradraser an der alten Pipeline oder die Verhinderung von Autofahrverboten an Wochenenden im Ried. Regelrecht groteske Züge nimmt die Fahrradabwehr aber an, wenn es um das Achtal geht. Welche Argumente werden da nicht alle vorgebracht: 10.000 Bäume müssten gefällt werden. Kostenschätzungen überschlagen sich regelmäßig von 45 Mill. auf 65 Mill. Euro, Ende offen. Erforderlicher Bau von zwei 500 m langen Tunnels. Steinschlag und ein erneutes Jahrhunderthochwasser, Radfahrer wären rücksichtslos, laut und würden alles vermüllen und zerstören (wo hat man diese Erfahrungen gemacht?) Ein Treppenwitz war vor einiger Zeit der Vorschlag, den Radweg nur 60 cm breit zu bauen. Neuerdings besteht die Angst, dass badende Radfahrer den Amphibien auf den Schwanz treten könnten. Liebe bremsende Landesregierung, sagt doch offen: Das Autoland Österreich bleibt uns heilig. CO2 im Bregenzerwald ist wurscht. Wir höhlen lieber die Berge für Tunnelspinnen aus und graben mit Untertunnelungen dem Rheintal das Wasser ab.

Winfrid Ortmann,

Schwarzach