Messepark-Ausbau

Leserbriefe / 04.08.2023 • 16:44 Uhr

Bis 18. 8. 2023 kann über das Veröffentlichungsportal des Landes Vorarlberg zu den Ausbauplänen des Messeparks Stellung genommen werden. Zur Meinungsfindung liegt ein Umweltbericht bei, Pläne nicht. Der Autoverkehr wird durch den Ausbau um 20 % zunehmen, dies habe aber „keine erhebliche Umweltauswirkung“. Der Messepark ist ein „autokundenorientiertes Einkaufszentrum“ und spiele als Nahversorger für Dornbirn keine Rolle, weil in einem 400-m-Umkreis nur wenige Menschen wohnen. Zwei neue Tiefgaragen und eine neue Hochgarage sollen inklusive etlicher Zu- und Abfahrten realisiert werden. Aus Westen, sprich Lustenau, sowie aus Norden, Rohrbach und Stadtgebiet Dornbirn, sollen unterirdische Zufahrt zu den Tiefgaragen gebaut werden. Und was wird für die Radfahrer getan? Nichts, lt. Umweltbericht. Wie bisher sollen die Radfahrenden beim Messeparkkreisverkehr die Autobahnauf- und abfahrt queren. In der Messestraße soll der gepinselte Fahrradstreifen zukünftig dreimal von zu- und abfahrenden Autos gekreuzt werden. Können lokale Arbeitsplätze wirklich nur mit autobequemer Politik generiert werden? In Holland existieren erfolgreiche Einkaufszentren, zu welchen 65 % aller Kunden mit ÖPNV, Fahrrad und zu Fuß kommen. Diese veraltete Form der Verkehrspolitik wird unsere Abhängigkeit vom Auto weiter einzementieren, mit all seinen Umwelt- und gesundheitlichen Folgen. Messepark-Ausbau und lokale Arbeitsplätze ja, aber der Mehrverkehr soll durch optimale ÖPNV-Anbindung und Fuß- & Fahrradinfrastruktur kompensiert werden.

Dr. Martin Mäser, Dornbirn