Arbeit schafft Wohlstand

Leserbriefe / 16.08.2023 • 18:01 Uhr
apa/Hochmuth

Hurra, die Arbeit wird abgeschafft. Seit vielen Jahren traut sich keine Partei mehr, trotz rapid gestiegener Lebenserwartung, von einem höheren Pensionsantrittsalter zu sprechen; stattdessen reden viele ultrapopulistische Politiker von der 32-Stunden-Woche. Im Zeichen von Fachkräftemangel und einer in Schieflage geratenen europäischen Wirtschaft eine 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich als „Standard“ vorzuschlagen, ist Irrsinn. Im Gegenteil, wir arbeiten zu wenig und steuern dadurch unser Land in ein Drama. Die Liste an Menschen, die dringend benötigt und nicht gefunden werden, wird immer länger. Die Auswirkungen sind in immer mehr Bereichen spürbar, in Spitälern, der Altenbetreuung, im Bildungswesen, bei den Handwerkern usw. Weniger Arbeitszeit bedeutet nicht mehr Produktivität. Sind ein Koch, eine Krankenpflegerin oder ein Lkw-Fahrer produktiver, wenn sie weniger Stunden arbeiten? Nein, es wird nur alles teurer und die Inflation wird angeheizt. Das Ziel muss sein, durch verschiedene Arbeitsmodelle möglichst mehr Menschen für unsere Arbeitswelt zu begeistern. Wir brauchen eine neue Arbeitsmoral, Leute die Dinge anpacken, Köpfe, die für ihre Visionen brennen. Wer arbeitet, darf nicht der Dumme sein. Denn wir zehren immer noch von dem Wohlstand, den vorherige Generationen für uns erwirtschaftet haben. Durch den Mangel an arbeitswilligen Menschen werden wir diesen Wohlstand verlieren.

Roland Geiger, Buch