Innenstadt Dornbirn: Klein-Klein statt großer Wurf
Plötzlich waren sie da – die Fahrradständer in unserer Stadt, die ein bisschen aussehen wie selbstgebastelte, überdimensionierte Wäscheständer. Dann kamen an einigen Stellen die stylischen Sitzsteine, Pebbles genannt, die eindeutig eine urbane Sprache sprechen. Leider waren sie ohne irgendeine Beschattung vor allem im Sommer zu heiß, manch einer wollte sogar ein Ei darauf gebraten haben. Nun tauchten in den letzten Tagen plötzlich große Pflanzentröge auf, mit Bäumen, die wohl den fehlenden Schatten liefern sollen. Hoffentlich hat sich jemand in der Stadtverwaltung überlegt, wie die Bäume ohne Wurzeln im Boden die immer heißeren Sommer ohne Gießen überleben werden. Was sich wohl niemand in der Beschaffungskette überlegt hat, ist, ob diese Töpfe in Form und Stil zu den Pebbles passen. Hier muss man leider sagen: sie passen gar nicht! Viel zu plump und grob im Detail scheinen sie hineingepfercht in das ursprünglich elegante Ensemble. Dornbirn ist die größte Stadt im Land, aber im Bemühen, die Innenstadt attraktiver zu gestalten, gibt es bisher bloß Klein-Klein! Ein größeres Ganzes ist nicht erkennbar! Wenn die Verwaltung zu wenig visionär ist, Dornbirn aus der ehemaligen Kleinstadt in ein urbanes Zentrum der Region zu entwickeln, braucht es wohl externe Berater. Die Bürger:innen und Geschäftstreibenden haben sich einen Masterplan verdient!
Dr. Martina Hladik, Dornbirn