Waffenruhe in ­Berg-Karabach

Leserbriefe / 26.09.2023 • 20:56 Uhr

Zum VN-Bericht vom 21. September 2023:

Sollte die Waffenruhe im aserbaid­schanischen Berg-Karabach, wo 140.000 Armenier leben und bereits in zwei Kriege verwickelt waren, funktionieren, wäre es eine Bestätigung, dass interne Lösungen ohne Krieg möglich sind. Mit der zehntägigen US-amerikanischen Militärübung „Eagle Partner 2023“ im September in Armenien war bereits zu befürchten, dass es in dieser Region zum nächsten Flächenbrand kommt. Alle Einmischungen von US-Amerika haben wie in Korea, Vietnam, Irak, Afghanistan und den arabischen Frühling mit Krieg geendet. Darum stellt sich die Frage, ob die Ukrainekrise ohne Einflussnahme des Westens auch abwendbar war. Dass die rechtsradikale ukrainische Swobodapartei mit drei Ministern in der Regierung Anfang der 2000er Jahre unter dem Titel „Entrussifizierung“ die 3.000.000 Russen im Donbas terrorisierte, 2004 der Swoboda-Parteichef Oleg Tjanybok auf einer Kundgebung in Kiew „Schnappt euch Gewehre und bekämpft die Russensäue, Judenschweine und sonstigen Unrat“ krakeelte, dass beim Massaker von 2014 in Odessa 42 Russen bei lebendigen Leibe in einem Arbeiterheim unter Beifallsbekundung vom Swoboda-Mob verbrannten, will im Westen niemand hören. Über diese Vorgänge hat 2014 der Tagesspiegel unter „Der Westen ist auf dem rechten Auge blind“ berichtet. Wenn in Berg-Karabach ein Waffenstillstand möglich ist, sollte es in der Ukraine auch die Möglichkeit geben, das sinnlose Sterben und Zerstören zu beenden.

Alfred Fuchs, Dornbirn