Realitätsverweigerung zum Achtalradweg
Zum Leserbrief „Immer diese Radfahrer“ von Josef Kempf, VN vom 30. 9.:
Vorweg: Herr Kempf bringt es auf den Punkt. Hingegen bin ich fast sprachlos über die Aussagen von Lanesdrat Zadra. Er sagt nämlich, zur längst fälligen Radwegeanbindung vom Bregenzerwald ins Rheintal hätte er gegenüber den beiden noch verbliebenen Varianten keine Schlagseite in eine Richtung und es wäre ein Gutachten (das wievielte?) in Auftrag gegeben worden betreffend Naturschutz (Verhinderungstaktik, obwohl die Radfahrer einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz leisten?).
Ohne jetzt Herrn Zadra nahezutreten oder gar beleidigen zu wollen, das ist eine (wahrscheinlich absichtliche) Realitätsverweigerung. Er sollte einmal mit seiner Familie auf der Straße über Schwarzachtobel-Alberschwende nach Egg radeln. Das würde er nie wieder machen (wie auch sonst kaum jemand). Ja kann das wirklich wahr sein, dass ein grüner Landesrat eine Radroute auf stark frequentierten Straßen mit gesundheitsschädlichen Abgasen und großem Gefährdungspotenzial für Radfahrer gleichsetzt mit einem Radweg, der frei von Abgasen, familientauglich, umweltschonend und ungefährlich wäre?
Und ist es nicht egoistisch von den wenigen Fußgängern gegenüber einer Vielzahl von Radfahrern, einen Weg durch das Achtal nur für sich alleine haben zu wollen? Es wäre unverantwortlich gegenüber unseren Nachkommen, die ganze Talschaft Bregenzerwald von einer Radanbindung (Lückenschluss) auszugrenzen. Dies auch aus Sicht des Klima- und Umweltschutzes.
Max Dietrich, Mellau