Ein Kind ist ein Geschenk

Leserbriefe / 24.10.2023 • 19:33 Uhr

„Ein Kind, wenn ich will und wann ich will!“, sagt in dem Artikel von Martina Kuster (VN, 18.10.) eine Frau, die ihre Abtreibung verteidigt. Diese Aussage klingt in den Ohren all der vielen Paare, deren Kinderwunsch trotz vieler Bemühungen nicht erfüllt werden konnte, wie ein Hohn.

Ein Kind lässt sich nicht auf Knopfdruck bestellen. Es ist immer auch ein „Geschenk“. Wenn dieses unerwünscht war, so kann es zur Adoption weitergegeben werden, zur Freude all der unfruchtbaren Paare und zum Wohl nicht nur des Kindes, sondern à la longue auch der betroffenen Frau. Denn eine Abtreibung ist nicht mit „einmal weinen“ abgetan, wie dies in dem Artikel rüberkommt, sondern das Post-Abortion-Syndrom ist eine gravierende Folgeerscheinung, unter der viele leiden, die aber von den Abtreibungsbefürwörtern verschwiegen wird.

Zwar ist der Werteverfall in unserer Gesellschaft deutlich, wenn nicht mehr „Du sollst nicht töten!“ maßgebend ist, sondern „Mein Bauch gehört mir!“, doch das Gewissen lässt sich nicht dauerhaft unterdrücken. So mancher ehemals überzeugte Abtreibungsarzt machte eine komplette Umkehr, als ihm bewusst wurde, dass er nicht einen Zellhaufen beseitigt, sondern ein lebendiges Menschenkind getötet hat. Beenden wir den geheimen Krieg gegen unsere Kleinsten, der bereits mehr Todesopfer gefordert hat als die großen Kriege!

Dr. Gertraud Weggemann, Bludenz