„250 Polizeieinsätze an Halloween“
Zum VN-Bericht vom 3. November:
Am 31. 10. stöhnt halb Mitteleuropa unter zerstörerischen Aktivitäten einer ausgelassenen, zwar fröhlich feiernden, jedoch immer aggressiveren Jugend. Anscheinend rächt sich die Zeit dafür, dass irgendwelche Lobbys – und leider auch die katholische Kirche – diese Unsitte gerne propagiert haben, um den Evangelischen eins auszuwischen und den wichtigen Reformationsgedächtnistag aus dem Blickfeld wegzuwischen. Kurz zur Geschichte: Die Kelten feierten am 31. 10. den Anfang des neuen Jahres, dessen Dunkelheit die Toten ausnützten, um bei den Lebenden herum zu spuken. Zur Ehre der Heiligen und Märtyrer instituierte Papst Bonifatius IV. im 7. Jhd. den Allerheiligen-Tag und setzte ihn am 1. 11. fest. Halloween (All Hallows‘ Eve) bedeutet „Vortag des Allerheiligenfestes“. Der Vortag wurde im Laufe der globalisierten Vernetzung flächenmäßig immer mehr zu einer weltlichen, gewinnbringenden Veranstaltung. Ein verhängnisvoller Tausch: gerade in diesen Zeiten, wo die grausamsten Kriegsbilder und -berichte uns überfluten und wir der nackten Wirklichkeit ins Auge schauen, sind die kleinsten, künstlich – gegen wen auch immer – produzierten Attacken einer verzweifelten Jugend die überflüssigsten Reaktionen und sollten nicht als „Lückenbüßer“ gegen eine weltweit wirkende Reformation ausgespielt werden.
Günther Simonott, Bludenz