Leuchtendes Symbol

Leserbriefe / 17.11.2023 • 18:50 Uhr

Auf dem Bregenzer Leutbühl steht ein hell beleuchteter Engel mit nur einem Flügel. Das 2,30 Meter hohe „Lichtdenkmal“ ist ein starkes Zeichen dafür, dass behinderte Menschen Teil unserer Gesellschaft sind. Die Patenschaft für den Engel hat Landesrätin Martina Rüscher übernommen. Jeder Mensch – unabhängig von seinem Unterstützungsbedarf – sei eine Bereicherung für die Gemeinschaft, sagte sie richtig.

Das sind gehaltvolle Worte, denen hoffentlich Taten folgen. Denn neun von zehn Kindern mit Trisomie 21 wird das Leben abgesprochen, ehe sie das Licht der Welt erblicken sollten. Ob die Politiker vor Ort auch daran gedacht haben? Wie Frau Rüscher treffend sagte, verdiene es jeder Mensch, dass ihm unvoreingenommen begegnet werde. Sie spricht in diesem Zusammenhang von Unvollständigkeit, stimmt! Denn jedes Kind fehlt, das nicht geboren wird – ob mit oder ohne Behinderung.

In einer Gesellschaft, die von Ich-Bezogenheit dominiert ist und Abtreibungen als Frauenrecht angesehen werden, wird zahlreichen Kindern die Chance genommen, ihre Fähigkeiten für ein ergänzendes Miteinander einzubringen. Mögen sich die politischen Entscheidungsträger ihre eigenen Worte zu Herzen nehmen.

Marlies Pal, Dornbirn