Umweltschützer oder Politiker: Wer handelt hier fahrlässig?
Illegal vor dem Landhaus demonstrieren, wie das die Umweltschützer von „Extinction Rebellion“ am Mittwoch gemacht haben, ist umstritten. Aber was diese jungen und älteren Menschen uns zu sagen haben, finde ich alles andere als umstritten. Oder ist es heutzutage wirklich sinnvoll, 400 Millionen Steuergeld in ein riesiges Straßenbauprojekt wie die „Tunnelspinne“ in Feldkirch zu investieren? Ist das angesichts der drohenden Klimakatastrophe zeitgemäß? Und der Stadttunnel ist ja nur die Spitze des Eisbergs – siehe S 18. Stattdessen könnte noch konsequenter der öffentliche Nahverkehr mit Bus, Bahn, Rad sowie Fahrgemeinschaften gefördert werden und die Fahrkarten könnten günstiger oder kostenlos werden. Zudem fordern die Leute von „Extinction Rebellion“, dass die Bundesregierung und die Landesregierungen alles tun, um längst überfällige Klimaziele so schnell wie möglich zu erreichen. Die Regierungen selbst haben diese Ziele gesteckt. Die Zukunft unserer Kinder, das (Über-)Leben auf der Erde hängen davon ab. Ist diese Forderung der Klimaschützer falsch? Sind ihre Sorgen unberechtigt? Ich glaube nicht. Ich frage mich ernsthaft: Wer handelt hier fahrlässig?
Alexandra Abbrederis Simpson, Bregenz