Kindgerechte und gewaltfreie . . .
. . . Bildung und Erziehung ist seit Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts Programm der Sozialdemokratie. Die mächtigen Gegnerschaften waren die katholische Kirche, der Austrofaschismus und der Nationalsozialismus und sind heute wieder jene, die unreflektiert und bildungsfern überholte politische und ideologische Inhalte in modernen Gewändern vertreten. Ja, physische Gewalt – die Ohrfeige z. B. – ist strafbar, aber nahezu unbemerkt hat sich das gesellschaftsrelevante Gewaltpotenzial in den psychischen und strukturellen Bereich verschoben. Prüfungen aller Art und Schulnoten sind die auffälligsten Symptome. Sogar der einjährige Vorbereitungslehrgang für die Berufswahl (Polytechnischer Lehrgang) verlangt Wiederholungsprüfungen. Das politische und mediale Getöse gegen den Beschluss der Wiener Sozialisten, Matura und Schulnoten dort hin zu verlagern wo sie hingehören, zum Müll der Geschichte, deckt unbewusste Angst- und Machtverlustfantasien und Gewaltbereitschaft von rechts und Konservativen bis in die obersten Ränge (Minister) gnadenlos auf. Man muss also kein Sozialdemokrat sein, um aktiv gegen Gewalt allgemein und besonders gegen Kinder zu sein, allein die Erfahrung mit diversen anderen Parteien lässt einem Gutmenschen keine andere Wahl.
Dr. Ewald Berkmann, Bregenz