„Verantwortung abschieben“

Leserbriefe / 21.11.2023 • 17:59 Uhr

Zum Leserbrief von K. Islitzer,

VN vom 20.11.23:

Die individuelle Verantwortung zur Erreichung der Klimaziele anzusprechen ist richtig, aber unzureichend. Unsere Regierung hat sich mit dem Pariser Abkommen 2015 zum 1,5-Grad-Ziel völkerrechtlich verbindlich verpflichtet, nur, was tut sie: Nichts! Zumindest nichts Wesentliches, nichts, was den einen oder anderen potenziellen Wähler unseres laut Bundeskanzler Nehammer „Autolandes schlechthin“ vergrämen könnte. Der Kfz-Verkehr ist nun einmal einer der größten CO2-Emittenten, aber auch jener mit der leichtesten Möglichkeit für eine Reduktion: Tempo 30/80/100! Die effizienteste, billigste, sofort wirksame Maßnahme zur CO2-Reduktion, 2,4 Mill. Tonnen bzw. 10 % im Vergleich zum Referenzjahr 2019. Dazu ist es die wirkungsvollste Maßnahme zur Reduktion der Zahl der Verkehrstoten (ca. -28 Prozent entsprechend 118 Menschen pro Jahr!) und Verletzten (ca. -19 Prozent entsprechend 7000 Menschen pro Jahr!). Unsere Regierung weiß das, spätestens seit einem offenen Brief führender Verkehrswissenschaftler im Februar 2023. Reaktion: Null, es ist der Regierung offensichtlich egal, sämtliche Schäden an Umwelt, Gesundheit und Leben müssen im „Autoland Österreich“ eben in Kauf genommen werden. So sieht es aus, leider.

Dr. Hanspeter Simma, Dornbirn