Die gute Nachricht
Für die Befürworter eines Radweges im Achtal ist die rechtliche Einschätzung der Juristen Peter Bußjäger und Daniel Ennöckl, dass ein solcher kaum durchsetzbar ist, sicher eine herbe Enttäuschung. Wenn jedoch ein Wanderweg mit der nötigen Sensibilität umgesetzt und die baulichen Eingriffe auf das Notwendigste beschränkt werden, kann das ein Gewinn für den ganzen Bregenzerwald werden. Dr. Helmut Tiefenthaler hat im Bregenzerwald-Heft des Heimatpflegevereins 40/2021 auf eindrückliche Weise das Thema „Erholung auf Waldwegen in Zeiten des Klimawandels“ behandelt. Er weist darin auf einen (verborgenen) Schatz hin, der in Zukunft noch wertvoller wird. Er schrieb: „Im Bregenzerwald wird künftig noch mehr als in der Vergangenheit als Vorteil erkannt werden, wenn Einheimische und von auswärts kommende Gäste schattenkühle Naherholungsgebiete aufsuchen können. Wer mit diesen näher vertraut wird, weiß bald aus eigener Erfahrung, wo an Hitzetagen auf Waldwegen das gesuchte Wohlfühlklima am leichtesten zu finden ist“. Von den 1300 km Spazier- und Wanderwegen des Bregenzerwaldes sind nach seiner Beschreibung fast ein Drittel Waldwege. Die vielfältigen Waldgesellschaften, die gute kühle Luft, der Vorteil der Entschleunigung für das Naturerlebnis und die gesundheitlichen Aspekte finden ebenso Erwähnung. Was also für viele vorerst enttäuschend erscheint, kann zu einem unschätzbaren Mehrwert werden.
Franz Ströhle, Alpenschutzverein für Vorarlberg, Dornbirn