Die Welt
unserer Kinder
In seinem Kommentar „Bekommt mehr Kinder!“ (VN, 29. 11. 23) übersieht der frühere IV-Präsident Ohneberg offenbar die großen Probleme der Überbevölkerung unserer Erde. Wissenschaftler warnen davor, wie auch Evolutionsbiologe Matthias Glaubrecht in seinem Werk „Das Ende der Evolution“. Klimakrise, Artenschwund, Versiegelung u. v. m. erinnern, gewohnte Wachstumsgedanken zu hinterfragen. Verknüpft mit Bevölkerungswachstum sind Bereitstellung von Wohnraum, Bildungsstätten, Infrastruktur mit Verkehr, der schwer in Schranken zu halten ist. Ja, groß ist das Manko, dass zahlreiche junge Studierende nach ihrem Abschluss nicht wieder in ihre Heimat zurückkehren. Weitsichtig wurde in den 1970er-Jahren für jedes Bundesland eine eigene Universität vorgesehen, kurzsichtig hat dies unser LH abgelehnt. Dabei gewinnen bei universitärem Austausch Mensch und Raum. Eine Gegenüberstellung beschäftigungsloser Menschen mit dringend gesuchten Fachkräften verdeutlicht, dass im Bildungsbereich trotz vieler Anstrengungen nicht alles wunschgemäß verläuft.Allzu einfach klingt die Reaktion auf zugewanderten Antisemitismus mit ungenügend gelungenen Integrationshoffnungen. Auch Terrorgefährdung in Europa besorgt. Was bedeutete der Aufruf des türkischen Präsidenten Erdogan an seine Landsleute in Europa, vier Kinder und nicht nur drei zu haben? Unsere Kultur und Demokratie erforderten viele Stufen, sie brauchen Schutz. Und der ‚chancenreichste Lebensraum für unsere Kinder‘ benötigt intakte Natur, Umweltkrisen-Bewältigung und Bildung. Derzeitige Kriegskonflikte und Gewalt beschädigen Kinderseelen, leider fehlen Persönlichkeiten großer Diplomatie und Friedensliebe.
Mag. Roswith Bösch, Lustenau