Demokratie und Klimakrise
Zum Kommentar „Demokratie und Klimakrise“ von Rainer Keckeis, VN vom 15. 1. 2024:
Es ist erstaunlich, welche Aussagen zum Klimawandel sich Rainer Keckeis in seinem Kommentar zusammenstellt und sich dabei auf Wissenschaftler:innen beruft. Bei genauerer Recherche sind sie unvollständig oder falsch. „Klar ist aber laut überwiegender Expertenmeinung auch, dass es zu keiner Apokalypse kommen wird.“ Die Wissenschaftler:innen berechnen Szenarien zur Temperaturentwicklung und geben an, was mit gewissen Wahrscheinlichkeiten die Folgen sein werden. Eine große Rolle spielen dabei Kipppunkte. Das sind Temperaturwerte, bei denen Systeme vermutlich irreversibel aus dem Gleichgewicht kommen. Das ist der Hintergrund für Temperaturerhöhungen im Bereich 1,5° – 2°, die man sich in Paris als Maximalwert als Ziel gesetzt hat. Aus einem Interview mit Mojib Latif greift er eine Aussage heraus. Mit „seriöser Wissenschaftler“ stellt er dann gleich alle Wissenschaftler in die Ecke, die nicht meinen, dass „das 1,5° Ziel kontraproduktiv war“. Die Kernaussage im Interview war, dass das 1,5° Ziel nicht erreichbar ist und das eigentlich schon damals klar war. Ja, wir steuern in Richtung 3°, in Feldkirch waren es 2023 bereits 3,6°, das ist für uns noch keine Apokalypse. Für Millionen Menschen in anderen Teilen der Welt schon. Wo ist da die Solidarität mit den Arbeiter:innen der Welt?
Dr. Karlheinz Zeiner, Physiker, Klaus