Armut im reichen Land
Vor einer Woche berichtete der „dowas“-Geschäftsführer in Bregenz, Ferdinand Koller, dass dieses Jahr bereits 16 Männer wegen Vollbelegung der Notschlafstelle abgewiesen werden mussten. Zitat: „Fakt ist also, dass es in Vorarlberg Menschen gibt, die keinen warmen, überdachten Schlafplatz haben. Die Angebote werden dem Bedarf nicht mehr gerecht – sowohl in Quantität als auch in Qualität.“ In derselben VN-Ausgabe war zu lesen, dass für ein ambitioniertes Ausbauprojekt eines Fußballareals drei Millionen Euro an öffentlichen Fördergeldern flüssig gemacht werden. In diesem Millionenprojekt wird unter anderem ein Trainingsplatz mit einer „ökologischen“ (?) Rasenheizung bestückt. Obdachlose spielen in unserer Gesellschaft in der untersten Liga, ohne Lobby, ohne Freunderl aus Politik, Wirtschaft und Nobel-Clubs. Da das türkis-schwarze Vorarlberg eine der wohlhabendsten Regionen Europas darstellt und sich gerne auf christliche Werte beruft, sollte dies zum Nachdenken anregen! Hier werden lieber Fußballplätze beheizt, als menschenwürdige Notschlafplätze für die Ärmsten zu finanzieren.
Reinhard Büsch, Altach