Stromkunden als Melkkühe

Leserbriefe / 23.01.2024 • 21:56 Uhr

Stromkunden, Melkkühe von Nehammer und Brunner zum Stopfen der Budgetlöcher. Die Energiekonzerne, allen voran die Landesgesellschaften, machen Rekordgewinne, und die Regierung sieht zu. Oder doch nicht? Nein, mit Gewinnabschöpfungen lebt sie ja gut mit. Ein Teil wird als „Energiekostengutschein“ per Gießkanne ohne Berücksichtigung der Bedürftigkeit übers Volk verteilt. Hätten diese Politiker nur ein wenig Rückgrat, würden sie für gerechte Energiepreise sorgen. Das war ja in früheren Jahren auch eine ihrer Aufgaben, so wurde über die „Paritätische Kommission“ für gerechtere Grundversorgung gesorgt. Dank der Wirtschaftsvertreter WKO, IV, usw. konnten diese Preishüter zugunsten der Konzerne abgeschafft werden. Da sind wir heute gelandet. Während immer mehr Bürger ums kaufmännische Überleben kämpfen, beim Staat die Verschuldung ins Unendliche steigt, machen Konzerne Gewinne in noch nie dagewesenen Höhen. So z. B. verdoppelt der Verbund mit Strom und Gas den schon im Jahr 2022 überhöhten Gewinn in den ersten neun Monaten des Jahres 2023.

Beim Öl- und Gashandel, bei Banken, Versicherungen und diversen Konzernen werden wir dann – mit etwas Aufmerksamkeit – in den Folgemonaten des Jahres 2024 von zweistelligen Gewinnen hören. Da beschuldigt man das arbeitende Volk, mit übertriebenen Lohnforderungen die Inflation anzutreiben. Da darf man fragen, wo bleiben die Fairness und der Antrieb zu arbeiten?

Werner Nessler, Nüziders