Dokumentation des Sprechtags vor Expertenkommission-Film

Leserbriefe / 08.02.2024 • 18:32 Uhr

Ein Angestellter der Kulturabteilung erklärte sich zum Experten und gab seine Stimme in den unabhängigen Expertenkommissionen ab – hoffentlich ist das Vergangenheit. Um jeglicher Kontrolle zu entgehen, wurden verpflichtende Protokolle der Förderentscheidungen auf lediglich zwei Zeilen reduziert. Dies macht Absagen praktisch nicht nachvollziehbar. Nicht nur die verpflichtende protokollierte Entscheidungsfindung wird verschleiert, sondern auch Fördertöpfe werden umgeleitet (€ 250.000 für kommerzielle Filme). Es werden keinerlei „sinnstiftende“ Auskünfte dazu gegeben, und beim vergangenen „Sprechtag“ im November konnte ich Unstimmigkeiten beobachten, die ich filmisch dokumentieren werde. Die besten Geschichten schreibt das Leben, so werde ich in meinem neuen Dokumentarfilm – passend betitelt mit „Sprechtag“ – die absurde Sitzung minutiös nachstellen. Der belehrende Jargon ist Programm. Noch vor dem nächsten „Sprechtag“ werden die Beteiligten sich in meinem Filmwerk wiedererkennen. Als pikantes Schmankerl wird die Expertenkommissionfilm demnächst über die Förderung meines künstlerischen Dokudramas selbst entscheiden. Die Expertenkommissionen als neues Sommergespräch? Einige Mitglieder sollten in Erwägung ziehen, ihre Befangenheit offenzulegen. Es ist jedoch fraglich, ob dann überhaupt noch ausreichend unparteiische Mitglieder zur Verfügung stehen und ob nicht zufällig ausgeloste Laien ‚solchen Experten‘ vorzuziehen wären – vorausgesetzt, dass die Auswahl nicht erneut ohne minimale Compliance-Standards erfolgt.

Christian I. Peintner, Bregenz