Inflationsursachen

Leserbriefe / 12.02.2024 • 18:09 Uhr

Zum Bericht „Eurozone-Warenkorb ist überall gleich teuer“, VN vom 9. 2.:

Darin wird ein Gespräch mit einem Ökonom der Agenda Austria über die Ursachen der höheren Inflation in Österreich wiedergegeben. Unter anderem wird behauptet, dass höhere Staatsausgaben höhere Inflationsraten nach sich ziehen. Dies ist eine bewährte Behauptung von neoliberalen Ökonomen, die als Nebelkerze dient, um die wahren Ursachen zu verschleiern. Als Inflation wird der Anstieg der Preise in einem Vergleichszeitraum bezeichnet. Preise sind die Kosten der Waren und haben mit Staatsausgaben nichts zu tun. Die Preise werden von den Unternehmen festgesetzt, mit der Absicht, größtmögliche Gewinne zu erzielen. Dies ist das Wesen und der Zweck des kapitalistischen Systems, in dem wir leben. Die Staatsausgaben dienen unter anderem zu einem erheblichen Teil dazu, den ärmeren Teil der Bevölkerung, der unter dem Preisanstieg leidet, ein einigermaßen erträgliches Leben zu ermöglichen. Den neoliberalen Ökonomen als Vertreter der Gutverdienenden sind die Staatsausgaben und insbesondere die Ausgaben für die soziale Sicherung ein Dorn im Auge. Sie wollen diese Ausgaben senken, damit ihnen ein noch höherer Anteil an den Gewinnen bzw. Einkommen bleibt und die Schere zwischen Arm und Reich noch weiter aufgehen kann. Noch einmal: Inflation ist der Anstieg der Preise und die Preise werden von den Unternehmen festgesetzt. Die Preise sind nicht Folge von Staatsausgaben.

Josef Vonach, Kennelbach