Leitkultur
Hexenverbrennen

Leserbriefe / 15.02.2024 • 20:18 Uhr

Laut der Vorarlberger Tourismus GmbH, immerhin offizielles Tourismusportal des Landes Vorarlberg, hat das Funkenabbrennen in Vorarlberg eine lange Tradition und auch heuer wird in vielen Orten der von der Funkenzunft kunstvoll aufgeschichtete, bis zu 30 Meter hohe Holzturm – der Funken – gezündet. Höhepunkt ist die Explosion der Funkenhexe ganz oben auf der Spitze. Eine Tradition, die unsere Integrationsministerin Susanne Raab in ihr Konzept für österreichische Leitkultur gerne mit aufnehmen kann, denn so gehen das österreichische Frauenbild im Jahr 2024 und Leitkultur (gut) zusammen. Der Herr Bundesminister für Bildung und Wissenschaft, Martin Polaschek, könnte das Basteln von Funkenhexen in den Lehrplänen verankern, aber besser wäre das schon in den Kindergärten, und die Hexen müssten auch noch echte Frauennamen bekommen – denn früh übt sich Leitkultur! Aber die Zeit drängt! Unbestätigten Gerüchten zufolge soll auf der österreichischen Seilbahntagung am 17.04.2024 in Graz ein Antrag der westlichen Liftverbände zum Verbot des Funken-Abbrennens behandelt werden. Begründung: Einerseits wäre das Vertreiben des Winters in den immer schneeärmeren Wintern geschäftsschädigend und weiters könnten die Emissionseinsparungen als Kompensationsmaßnahme den Naturschützern, Klimaaktivisten und sonstigen Gutmenschen, die bei Erweiterungsplänen von Skigebieten immer lästig sind, entgegengehalten werden.

Markus Rottmar, Götzis