Desaster Hypo ­Vorarlberg – ­Konsequenzen?

Leserbriefe / 06.03.2024 • 18:49 Uhr

Was macht man mit fürstlich entlohnten Vorstandsmitgliedern, die einen miserablen Job gemacht haben und für desaströse Verluste verantwortlich sind? Die einzige Konsequenz ist, dass man die Verantwortlichen entlässt! Und mit „entlassen“ ist nicht gemeint, die Person für ihre Unfähigkeit auch noch mit einem goldenen Hand­shake und Einzahlungen in ihre Pensionskassa zu belohnen. Wenn jemand für solch ein finanzielles Desaster verantwortlich ist, ist es nur legitim, Extra-Zahlungen zu streichen und zu sagen: „Sorry, Sie haben einen kläglichen Job gemacht und uns horrende Verluste hinterlassen!“ Die Aufgabe des Verwaltungsrates wiederum ist die Überwachung der Tätigkeit des Vorstandes. So steht es auch auf der Hypo-Webseite und dafür wird er gleichfalls gut bezahlt. In diesem Gremium muss es Mitglieder geben, deren Schwerpunkt der betriebswirtschaftliche Bereich ist und die somit fähig sein sollten, einen Jahresabschluss zu verstehen. Somit müssen diese Personen auch imstande sein, kritische Fragen zu stellen. Offensichtlich ist auch in diesem Gremium jemand seiner Aufgabe nicht nachgekommen und gehört deshalb abgesetzt. Nach den Panama-Papers, wo übrigens der Vorstandsvorsitzende zurückgetreten ist (natürlich nicht, weil er einen schlechten Job gemacht hat, sondern wegen der medialen Vorverurteilung), ist das nun schon der zweite große Skandal bei der Hypo. Lassen wir uns überraschen, wie das Land als 77-Prozent-Eigentümer reagieren wird.

Ingo Lais, Hohenems