Politisches Kleingeld & die schnelle Schlagzeile
Die Hypo Vorarlberg gehört nicht privatisiert, sondern entpolitisiert. Was hier finanzwirtschaftliche Laien mit unvollständigen Unterlagen, fehlendem Fachwissen und unter tatkräftiger Unterstützung der Medien angerichtet haben, ist der eigentliche Skandal. Sie haben bewusst den guten Ruf unserer Landesbank beschädigt, um bei ihrer Zielgruppe Punkte zu sammeln und als Aufdecker dazustehen. Die Hypo ist meiner Ansicht nach eine gut geführte Geschäftsbank, die Immobilienprojekte in stark frequentierten Innenstadtlagen von einem erfahrenen und damals erfolgreichen Projektentwickler finanziert hat. Dass dahinter der schillernde und mittlerweile gefallene Unternehmer René Benko stand, half dem Boulevard dann, noch mal richtig Benzin ins Feuer zu gießen.
Wer Geld verleiht, kann es auch verlieren, dass weiß jeder Banker. Darum werden auch für den Ernstfall Sicherheiten vereinbart, um das Risiko eines Verlustes zu verhindern. Der Boulevard liest Ausfall (bedeutet, dass der Kunde seit 90 Tagen sein Konto überzogen hat und nicht dass der Kredit mit Null ausgebucht werden muss), und schon schwimmt das schöne „Steuergeld“ den Bach hinunter und wie konnte man das nur aus heutiger Sicht machen? Was wir als Wirtschaftsstandort Vorarlberg und Kunden brauchen, ist eine starke Regionalbank mit einer starken Eigenmittelquote und einem sehr langfristig denkenden Investor. Hysterische Zurufe von Wahlwerbenden in Wahljahren brauchen wir nicht!
Bernd Simons, Bludenz