Politische Leitkultur
Letzthin hat Herr Köhlmeier in einem VN-Bericht der ÖVP zur Auflösung und Neugründung geraten. Nun, spätestens seit Sebastian Kurz die ÖVP mit leuchtendem türkis übermalte (Liste Sebastian Kurz –die neue Volkspartei) und damit der Partei einen Höhenflug wie einst Ikarus bescherte, hat sich das mit der anständigen, sauberen, konservativen Partei erledigt. Eine Rückkehr zu solchen Werten ist nicht erkennbar, man leidet immer noch am Trennungsschmerz von Sebastian Kurz, obwohl inzwischen fast 3 Jahre vergangen sind, tut‘s noch weh, quasi ein Phantomschmerz. Zur Schmerzlinderung hat man Gerald Fleischmann, einen alten Weggefährten von Altkanzler Kurz zurückgeholt, er werkt jetzt als neuer Kommunikationschef der türkisen Restbestände, man merkt‘s. Nun arbeitet man wieder brav die erfolgversprechende Agenda der FPÖ ab, insofern ist eigentlich Herbert Kickl der wahre Kommunikationschef der sogenannten ÖVP, die er höchst erfolgreich auf Linie gebracht und damit zum Juniorpartner degradiert hat, sie haben’s nur noch nicht gemerkt, sonst hätten sie sich die eher peinliche Inszenierung um ihre vielsagenden Leit-Kultur-Sujets erspart.
Auch eine politische Instrumentalisierung des Begriffs einer „Österreichischen Leitkultur“, um damit, ganz offensichtlich, „politisches Kleingeld“ zu lukrieren, ist für einen durchaus wünschenswerten Diskurs, wie ein möglichst konfliktfreies Miteinander aller Menschen in diesem Land gelingen kann, keine gute Idee.
Peter Morstein, Rankweil