Bregenz – Bahnhöfe und Verkehrsführung

Leserbriefe / 19.04.2024 • 18:26 Uhr

Seit der neue Bahn- und Seezugang bei der Hypobank Gestalt angenommen hat, wird offensichtlich, dass der Beschluss zum Ausbau des Hafenbahnhofs, mit negativen Folgen für das Erholungsgebiet Pipeline, ein Fehler war. Zwei Haltestellen innerhalb von 300 m sind unsinnig. Der Hafenbahnhof könnte aufgelassen und die Baukosten von 20 Mill. eingespart werden. Einen neuen Prestigebahnhof braucht es nicht. Es geht auch anders, siehe Lindau. Hier wäre ein Mehrfaches der vorerwähnten Kosten einzusparen. Der geplante Busbahnhof entlang der Straße ist weitläufig und unübersichtlich. Ein Kreisel oder Karree entspräche den Funktionalitätsanforderungen eher. Die neue Straßenführung löst kein bestehendes Verkehrsproblem, verbraucht aber mehr Flächen, weil vorhandene Zufahrten bleiben. Erfreulicherweise hat sich die Politik zu einer weitsichtigen Bahntrasse durchgerungen. Dies steht bei der Straßentrasse noch aus. Bürgerinnen und Bürger möchten mehrheitlich die Unterflurstraße. Man kann damit eine Wahl gewinnen. Diese Lösung bringt mit der künftigen Bahntrasse einen verkehrsfreien Seezugang von 900 m, generiert zusätzliche, wertvolle Flächen und hebt das städtebauliche Potenzial weitsichtig auf ein neues Niveau. Die Entscheidungsträger haben dies bisher aber kaum ernsthaft in Erwägung gezogen. Politische Konstellationen sowie Partikularinteressen mächtiger Investoren standen dagegen. Mit den aufgezeigten Einsparungsmöglichkeiten sowie der künftigen Stadtentwicklung sind zu erwartende Kosten volkswirtschaftlich betrachtet gut argumentierbar.

Wilfried Glatthaar, Bregenz