Was wird danach?

Leserbriefe / 21.04.2024 • 18:03 Uhr

Am 16. April 1922, also vor 102 Jahren, wurde der „Vertrag von Rapallo“
(ein kleiner Ort bei Genua) zwischen dem damaligen Deutschen Reich und der damaligen Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik abgeschlossen. Der Inhalt des Vertrags war unter anderem die Wiederherstellung und Normalisierung der diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den Staaten, eine industrielle Zusammenarbeit wie die Lagerung und Vermarktung von russischen Erdölprodukten usw. Ein Zweck im Hintergrund war die Minderung der Abhängigkeit von britischen und amerikanischen Ölkartellen.

Auch wenn die Umstände heute etwas anders sind, darf man die Frage stellen, ob es nach der (hoffentlich baldigen) Beendigung des Kriegs Russland-Ukraine wieder zu einem „Vertrag von Rapallo“, diesmal zwischen der EU und Russland, kommen kann. Oder wird der „Rapallo Komplex“ die Oberhand behalten?

Günther Wieser, Lochau