„Kickl zeigt Nerven“
Zum Kommentar von Dr. Wolfgang Burtscher, VN v. 24.04.2024:
Dass Dr. Burtscher kein Intimfreund von Kickl und der FPÖ ist, dürfte ein offenes Geheimnis sein. Trotzdem könnte man von einem angesehenen VN-Kommentator mehr Sachlichkeit erwarten. Natürlich kann und soll man Freiheitliche wie andere Parteien kritisieren. Dr. Burtscher arbeitet aber mit bloßen Anspielungen und Unterstellungen ohne Tatsachensubstrate. Dazu Beispiele: In einer Art nervenärztlicher Diagnose attestiert er Kickl „eine unfertige Persönlichkeit, Kontaktstörungen, Argwohn und Eitelkeit“ und versucht wie ein Sprachforscher Kickls „halb weihevoll gesungene, halb fanatisch geschriene und oft in übertriebene Theatralik kippende Sprachmelodie“ zu analysieren, wobei er sich auf hochkarätige Fachleute wie die Profil-Journalisten Bauer und Treichl sowie Herrn Rauscher vom Standard beruft. Auch verrät Dr. Burtscher nicht, woher er wissen will, wann, wo und wie „Kickl Bitschi zurechtgewiesen“ haben soll. Was die angebliche „Nervosität der FPÖ“ wegen „fast täglich neuen Enthüllungen über das ,Näheverhältnis der FPÖ zu Egisto Ott‘ betrifft, unterschlägt Dr. Burtscher, dass das (ehemalige ) SPÖ-Mitglied Ott seine Karriere im BVT unter einem schwarzen Innenminister begonnen, dort unter Kickl nur kurze Zeit gedient und nach Kickels Abschuss durch Van der Bellen und Kurz anstandslos weiter unter einem schwarzen Innenminister gearbeitet hat, bis dieser infolge eines Zufallstreffers in einem englischen Gerichtsverfahren enttarnt worden ist. Es fragt sich, wer hier „Nerven zeigt“.
Dr. Jörg Frey, Feldkirch