Dauerbrenner

Leserbriefe / 05.05.2024 • 17:48 Uhr
VN-Bericht vom 3. Mai 2024.
VN-Bericht vom 3. Mai 2024.

Ihr Artikel „Leider wird Arbeit im Alter nicht belohnt“ ist ein Dauerbrenner. Das Thema ist den Regierungsparteien seit Langem bekannt. Hier einige Beispiele aus dem Sozialbereich:

Im Bereich MOHI (Mobiler Hilfsdienst) werden dringend selbständige Helfer gesucht. Oft Pensionistinnen und Pensionisten, die aber aufgrund der niedrigen Zuverdienstgrenze neben den Steuern auch massive Sozialversicherungs- und Pensionsbeiträge zahlen müssen und somit keinen Anreiz für einen Zuverdienst haben.

Auch viele pensionierte Ärztinnen und Ärzte würden gerne weiterhin für ihre Patienten da sein, aber wegen der geltenden Steuer- und Sozialversicherungsgesetze liegen die Zuverdienstabzüge bei ca. 63 Prozent, sodass es sich auch für sie nicht lohnt zu arbeiten. Davon ist z. B. der Rettungsdienst betroffen. Auch hier wird händeringend Personal gesucht.

Genauso ergeht es auch pensionierten Ingenieuren, die sich in der Entwicklungshilfe engagieren, z.B. bei technischen Anlagen zur Energie- und Trinkwasserversorgung.

Die geburtenstarken Jahrgänge, die jetzt in den Ruhestand gehen, sind in der Tat ein Teil des Problems unseres Sozialsystems, viele von ihnen könnten aber durch weitere Erwerbstätigkeit auch zur Entlastung beitragen. Derzeit profitieren Bund und Länder übrigens doppelt: von zusätzlichen Steuereinnahmen durch arbeitende Pensionisten und von massiven Einsparungen durch Bettensperrungen in Krankenhäusern und Pflegeheimen mangels Personal. Dies scheint der Grund dafür zu sein, dass nichts geändert wird.

Peter Matt, Vandans
(Obmann Krankenpflegeverein Außermontafon)