Stolperstein Rhesi

Leserbriefe / 10.05.2024 • 18:13 Uhr

Zum Bericht „Meilenstein für Mega-Projekt“, VN vom 8. 5. 2024:

Die Politik feiert die Finanzierungsvereinbarung der Ausgaben für das Projekt Rhesi, das, wenn man den Dokumentenwald vom Mitwirkungsverfahren durchliest, eher eine Gefahr statt Schutz für das Rheintal bedeutet. Wenn nicht einmal die Projektleitung alle Dokumente kennt (Aussage 11. 4. 2024), die verantwortlichen Politiker mit Herrn Landeshauptmann Wallner wahrscheinlich auch nicht, sonst könnte er nicht sagen „Im Sinne der nächsten Generation wäre es ein Fehler, wenn das Projekt nicht kommt“. Oder ahnt er schon, dass das so geplante Projekt Rhesi zu fehlerhaft ist und zur Stolperfalle wird? Fehlt der Projektleitung und der Politik die Zeit, sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen? „Eine Studie Anfang Jahr 2023 hat ergeben, dass im Jahr 2100 vier von fünf Gletschern in der Schweiz ganz verschwunden sein werden“ (SRF 4 News aktuell vom 28. 9. 2023, ETH Zürich/Matthias Huss). Durch den Klimawandel steigt die Durchschnittstemperatur, und auch die heißen und trockenen Sommer werden mehr. Flüsse erwärmen sich, Fische und Kleinlebewesen sterben. Wallner appelliert: Eine Verzögerung helfe niemanden und erhöhe die Gefahr. Die „Gefahr“ ist gegeben, dass ein 300-jährliches Hochwasser mit 2837 m3/s bzw. alle zwei Jahre 94,5 m3/s Abfluss (CH-BAFU) eher der Realität entsprechen, somit das geplante Zwei-Milliarden-Projekt Rhesi infrage stellen!

Norbert Bolter, Vorstandsmitglied RheSiNat – Verein für Sicherheit & Natur, Koblach