Bahnhof Bregenz
mit durchdachtem
Konzept
Vom Bahnhofparkplatz erreiche ich über eine Treppe die Brücke zum Bahnhof und weiter zu den Seeanlagen. Von dieser Überführung aus hat man einen überraschenden Blick auf die nähere Umgebung, z. B. zum Busbahnhof, der vom Bahnhof aus ohne Straßenquerung gefahrlos erreichbar ist. Oder auf den Kurzzeitparkplatz direkt vor dem Bahnhof. Geht man weiter, vorbei an Pflanzflächen und Fenstern von ehemaligen (?) Büros, kommt links die (geschlossene) Gaststätte mit ihrer großen Terrasse. Bahnhofsvorplatz und Bahnsteige sind über Treppen, Rolltreppen und Lifte erreichbar. Im Erdgeschoss des Bahnhofs befinden sich Toiletten und ein kleines Lädele für Getränke und ein paar kleine Snacks sowie ein Warteraum, in dem man sich im Winter aufwärmen und im Sommer abkühlen kann. Und es gibt einen Fahrkarten-Verkaufsschalter, in dem noch ein echter Mensch sitzt, den man etwas fragen oder sich beraten lassen kann. Das ominöse Bild mit den regen-
wasserfangenden Farbeimern wäre unkonventionell beseitigt mit einer einfachen Unterhangdecke, die das tropfende Wasser nach außen hin ableitet. Aufwand und Preis wären im Vergleich zu einem provisorisch zu errichtenden Containerbahnhof nur minimal. Wird der Bahnhof mit seinem gut durchdachten Konzept geschlossen, steht er dann jahrelang leer und verfällt. Ist das die angestrebte Attraktivitätsverbesserung für die Bregenzer Bevölkerung und die Festspielgäste?
Vinzenz Örti, Schwarzach