„Die vielen Gesichter unserer Fehler“
Zum VN-Kommentar von Julia Ortner, VN vom 7. 5. 2024:
Als Beispiel für das löbliche Bekenntnis eines Fehlers nennt Julia Ortner den Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen, der öffentlich zugibt, er habe sich geirrt in seiner früheren Einschätzung von Putin. Aber vielleicht irrt Van der Bellen noch einmal in seiner Einschätzung? Der Philosoph Immanuel Kant, dessen 300-Jahr-Gedenken dieser Tage gehalten wird, hat vier große Fragen für uns Menschen gestellt. Die vierte lautet: Was darf ich hoffen? I. Kant hat diese Frage im religiösen Sinn gemeint. Ich erlaube mir, diese Frage „herunterzubrechen“ auf die Person „Putin“ und zugleich auf jeden Menschen, der unbedingt „Bekehrung“ nötig hat. In meiner spirituellen Quelle heißt es: „Verachte niemanden, auch die größten Sünder und Verbrecher nicht. Diese können bereuen und würden damit höher steigen als du im Reich Gottes.“ Deshalb „darf“, ja „soll“ man doch auch für „Putin“ und seine Politik auf Veränderung und Entwicklung hoffen, anstatt zu denken: So ist dieser Mensch und so wird er auf ewig bleiben …
Peter Mathei, Alberschwende