So sind sie eben
Die Spitzenkandidatin der Grünen für die EU-Wahl, Lena Schilling, muss sich schweren Anschuldigungen stellen. Erstmals publik gemacht wurden diese von dem grünaffinen Medium „Standard“. Von Verleumdung, übler Nachrede, Denunzierungen, also durchaus strafrelevanten Delikten ist die Rede. Auch wird ihr vorgeworfen, dass sie es mit der Wahrheit nicht so genau nehme. Es gilt die Unschuldsvermutung. Doch die Umstände (von Schilling unterschriebene Unterlassungsklage, Anzeige etc.) lassen mit einer hohen Wahrscheinlichkeit darauf schließen, dass die Anschuldigungen der Wahrheit entsprechen. Die grüne Führungsriege samt dem Bundespräsidenten (der ja auch aus dem grünen Milieu stammt) stellt sich demonstrativ vor Schilling und erklärt sich mit ihr solidarisch. Es wird kalmiert und das Ganze als Schmutzkübelkampagne dargestellt, Schilling selbst gibt sich als Opfer und meint, die Vorwürfe seien persönlicher Natur. Jede Wahl, besonders für Spitzenkandidaten, ist auch eine Persönlichkeitswahl, und den Wählern steht es zu, etwas über den Charakter, Integrität, Ehrlichkeit usw. des Kandidaten zu erfahren. Mit der Solidarität mit Schilling und ihrem Auftreten bei der Pressekonferenz als Krisenmanagement scheinen die Grünen deren Verhalten nicht wirklich zu verurteilen. Und so komme ich zu der Aussage „So sind sie eben!“
Günther Wieser, Lochau