Klimaschutz ist wichtiger denn je

Die VN-Schlagzeile vom 3. Juni, dass „Klimaschutz nicht mehr so wichtig sei“, ist in Zeiten wie diesen überhaupt nicht zu verstehen. Gerade die letzten Tage, in der beispielsweise im Leiblachtal Feuerwehren und Privatpersonen Tag und Nacht im Einsatz waren, um Schlimmstes zu verhüten, zeigten mehr als deutlich auf, dass Extremwetterereignisse als Folgen des Klimawandels längst bei uns angekommen sind. Wenn die besten Klimaexperten in ihren Kommentaren sofort umsetzbare gesetzliche Maßnahmen wie Temporeduktion, EU-Renaturierungsgesetz, Erneuerbaren-Ausbaugesetz, Bodenschutzgesetz zur Rettung unseres Klimas dringendst einfordern, ist dieses Umfragebild zum Thema Natur-/Klimaschutz unverständlich und nicht erklärbar. Man muss nicht, wie ich, fast täglich TV-Informationen zu Umweltthemen konsumieren, sondern nur im näheren Umfeld die gravierenden Massenversiegelungen von Naturflächen beobachten. Dann versteht man, dass die klimabedingt häufiger werdenden Extremregenfälle (in Bregenz dieses Wochenende 200 Liter/qm) von den immer weniger vorhandenen Grünflächen nicht mehr aufgesaugt werden können und damit zwangsläufig zu Überschwemmungen führen. Dass sich ÖVP-Landwirtschaftsvertreter und Landeshauptmänner gegen ein vernünftiges und zudem von den Ländern mitbestimmtes „EU-Gesetz zur Wiederherstellung der Natur“ aussprechen, ist für mich leider nur parteipolitisch erklärbar. Man gönnt unserer Umweltministerin Gewessler einfach keinen Erfolg – nämlich einem mit Baumpflanzungen und Moorinstandsetzungen sinnvollen „EU-Renaturierungsgesetz“ in Brüssel endlich zustimmen zu können.
Egon Troy, Fußach