PFAS und die
Müllverbrennung

Leserbriefe / 09.06.2024 • 18:29 Uhr

GLOBAL2000 hat kürzlich einen Bericht veröffentlicht, in dem sie stichprobenartige Untersuchungen von Oberflächen- und Grundwässern in zehn europäischen Ländern vorgenommen haben, darunter auch Proben von österreichischen Flüssen. Diese Proben weisen eine besorgniserregend hohe Belastung durch die Ewigkeitschemikalie TFA auf, ein Abbauprodukt von PFAS. Jene Chemikalien finden sich in vielen Produkten, wie Outdoorbekleidung, Teflonpfannen aber auch bei Verpackungen wie Pizzakartons, Weinkartons usw. Sehr wahrscheinlich werden solche Verpackungsreststoffe bei der Müllverbrennungsanlage der Firma Rondo zugeführt. PFAS haben eine hohe thermische Stabilität und
können erst bei Temperaturen ab 1000 °C zerstört werden. Die Verbrennungstemperatur der MVA Rondo liegt bei ca. 700 °C. Desweiteren können PFAS nicht gefiltert werden, sie heften sich an Partikel, die kilometerweit vom Wind vertragen werden und sich dann im Erdreich, Grundwasser, an Obst und Gemüse etc. anreichern. Bei der Müllverbrennung fallen neben Abgasen aber auch andere Rückstände wie Asche, Schlacke und Abwasser an, welche ebenfalls PFAS enthalten können. Diese Chemikalien lösen hormonelle Veränderungen aus, führen zu Fruchtbarkeitsstörungen, schädigen das Immunsystem, Organe und erhöhen das Krebsrisiko. Somit betreffen die Ausscheidungen der MVA nicht nur die Frastanzer, sondern gehen weit über die Gemeindegrenzen hinaus. Es gibt einfach zu viele Unsicherheiten in diesem Projekt, das sollten die Verantwortlichen aus Wirtschaft und Politik einsehen.

Dominik Madlener, Frastanz