Agrar-Info
Mit Wut und Zorn reagiert der Bauernbund auf den Beschluss des Renaturierungsgesetzes und versucht der Bevölkerung mit bewusst falschen Informationen Angst zu machen: Die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln sei gefährdet! Erstens enthält die Verordnung genau zum Schutz der Lebensmittelversorgung Ausnahmebestimmungen und zweitens haben wir in ganz Europa eine massive Überproduktion an Lebensmitteln. Außerdem landet über die Hälfte der pflanzlichen Produktion im Trog von Tieren oder im Tank statt auf unseren Tellern und 30% der Lebensmittel werden weggeschmissen. Nach herrschenden marktwirtschaftlichen Regeln ruiniert diese Überproduktion der intensiven Landwirtschaft nicht nur die Böden, sondern auch die Erlöse der Produzenten. Auch gegen Strafzölle für chinesische Elektro-Autos ziehen die Agrarier ins Feld. Sie fürchten um ihre Sonderverträge mit China zum Export von Schweineohren, -füßen und Ringelschwänzen. Allesamt „Schlachtnebenprodukte“, die bei uns bestenfalls im Hundefutter landen, in China aber als kulinarische Spezialität geschätzt werden. Bei den „Ringelschwänzen“ kann es sich aber tatsächlich nur um die Amputationsstümpfe der Schweineschwänze handeln, weil über 90% der Ferkel – entgegen geltendem EU-Recht – routinemäßig „kupiert“ werden. Dabei werden 2/3 des Ringelschwanzes zur Verhinderung des Schwanzbeißens abgeschnitten und die Ferkel damit „Vollspalten-tauglich“ zurechtgestutzt.
Dr. Erik Schmid, Götzis