ÖVP-Verkehrskonzept ist veraltet
Kürzlich wurde das ÖVP-Wahlprogramm inklusive Verkehrskonzept von Herrn Wallner präsentiert. Vorweg, die Verkehrslösungen sind absolut veraltet. Radfahren und Carsharing werden zwar schlagwortartig aufgezählt und als förderungswürdig erwähnt, aber trotz negativer Lustenauer Volksbefragung hält die Vorarlberger ÖVP an der S18-CP-Bodenseeschnellstraße fest, auch die mehrere Hundert Millionen teure Tunnelspinne Feldkirch soll realisiert werden. Entgegen besserem Wissen und der Faktenlage, dass Autostraßen noch nie zu weniger Autoverkehr geführt haben, wird weiterhin von „Entlastungsstraßen“ gesprochen. Dass dieses Konzept versagt hat, zeigte sich in den USA, bis zu 18 Autospuren und trotzdem kilometerlange Autostaus. Wer weniger Autos auf den Straßen haben will, muss Alternativen schaffen, Holland lebt es vor.
Die Vorarlberger Landesstraßen sind fahrrad- und fußgänger-
unfreundliche Orte. Gepinselte Fahrradstreifen sind keine schützende Infrastruktur. Trotz tödlicher Unfälle und Forderungen der BürgermeisterInnen und NGOs nach Verbesserungen für die aktive Mobilität, wird hier seitens des Landes schlichtweg nichts getan. Lieber erzählen uns Herr Tittler und Herr Wallner, dass, wenn die Tunnelspinne und die S18-Bodenseeschnellstraße gebaut sind, dann wird es keinen Verkehr mehr in der Stadt und im Dorf geben. Was für ein Trugschluss. Wer nicht mehr Autoverkehr in Vorarlberg haben will, muss anscheinend in der Wahlkabine ein Zeichen gegen die veralteten Verkehrskonzepte der ÖVP setzen.
Dr. Martin Mäser,
Dornbirn