Die schaurige „Bahnhofssaga“ Bregenz
Am 12. Juni 2019 wurde von der Stadt Bregenz, den ÖBB und dem Land Vorarlberg, nach vielen Jahren sackgassenreicher Vorgespräche und Planungen, gemeinsam der Plan für den Um- bzw. Neubau des Bahnhofs Bregenz präsentiert. Mit damals projektierten Baukosten von 77 Millionen Euro sollte der Bahnhof im Wesentlichen neu errichtet werden. Die Inbetriebnahme des auf die Größe und Bedeutung der Landeshauptstadt mit ihren knapp 30.000 Einwohnern vernünftig zugeschnittenen Bahnhofs war für 2024, also heuer geplant. Nach dem Wahlsieg von Michael Ritsch 2020 kamen die visionären Höhenflüge, kombiniert mit der völligen Vernachlässigung des Bestandsgebäudes. Nachdem sich die auch sackgassenreichen Visionen in Luft aufgelöst hatten, beschloss ein Gremium aus Entscheidungsträgern von ÖBB, Stadt und Land am 23. Februar 2024 wiederum gemeinsam den Neubau des Bahnhofs am jetzigen Standort. Denn der für die Finanzierung der Visionen erwünschte „Göte“ mit den erforderlichen Milliarden konnte nicht gefunden werden und wird wohl auch zukünftig nicht so leicht aufzutreiben sein. Bis 2030, dem wohl frühestmöglichen Eröffnungstermin des vorerst nun „finalen Neuprojektes“ wird die Bestandsruine hoffentlich bald abgerissen und für einige Jahre eine sicherlich „hübsche“ Containerlösung installiert werden. In Bregenz und Umgebung soll es doch tatsächlich auch noch Leute geben, die stolz auf diesen geradlinigen Projektverlauf sind.
Dr. Klaus König, Lauterach