Tempolimits in Lustenau

Leserbriefe / 18.08.2024 • 17:46 Uhr
VN-Bericht vom 17. August 2024.
VN-Bericht vom 17. August 2024.

Zum Bericht „Plötzlich mehr Verkehr in Lustenaus Zellgasse“, VN-Heimat Dornbirn vom 17. 8. 2024:

Frau Merten schildert in diesem Bericht ihre Situation sehr treffend und ist voll zu unterstützen. Die aufgezeigte lokale Problematik ist natürlich eine generelle. Viele vom Kfz-Verkehr geplagte Menschen, gerade auch in Lustenau, müssen täglich und nächtlich gesundheitliche Schäden in Kauf nehmen, ohne dass die Politik für sie einen Finger rührt. Gesundheit ist das Wichtigste, dafür tun wir alles, bauen Spitäler, verbessern die ärztliche Versorgung etc. . . . heißt es. Aber an der primären Prävention, das heißt, dass Menschen gar nicht erst krank werden, wie etwa durch schädliche Auswirkungen des Kfz-Verkehrs, da fehlt es gewaltig. Vor mehr als einem Jahr haben führende österreichische Verkehrswissenschaftler einen offenen Brief an die Regierungen von Bund, Ländern und Gemeinden gerichtet mit der Forderung: „Tempo 30/80/100 jetzt“. Ziel: Erhöhung der Verkehrssicherheit – Verkehrstote geschätzt minus 50 % (2023 fast 400 Verkehrstote), Reduktion von Lärm, Feinstaub, Treibhausgasen. Der, wenn überhaupt, allenfalls geringe Zeitverlust sollte es uns doch wert sein. Ergebnis: Bisher nicht einmal ignoriert, wir sind ja das Autoland schlechthin, meint unser Bundeskanzler. Ich meine, jeder soll an sein Ziel kommen, aber mit Rücksicht, Vorsicht und möglichst geringer Belastung seiner Zeitgenossen und der Umwelt! Das müsste gerade in unserem engen Lebensraum Vorarlberg doch möglich sein, möchte man meinen.

Dr. Hanspeter Simma,
FA für Innere Medizin, Dornbirn