Ruhen in Frieden – aber wie?
Der Feldkircher Friedhof St. Peter und Paul – ein Schmuckstück nicht nur für jene, die dort die würdig geschmückten Gräber ihrer Angehörigen besuchen. Auch Touristen schreiten ehrfurchtsvoll durch die geschmackvoll renovierten Arka-den mit den vielen berühmten Feldkircher Namen. Mit jedem Namen ist ein Stück Stadtgeschichte verbunden und lässt bei eingesessenen Feldkirchern Erinnerungen aufflackern. Das einzige Geräusch ist jenes der Züge, die kommen und gehen, so wie wir Erdenbürger, fast symbolhaft. Ja, so war es einmal.
Der heutige Friedhofsbesuch beginnt mit einem Kampf um den Parkplatz. Gerade zwei-dreiviertel Parkplätze stehen den Friedhofsbesuchern zur Verfügung. Meist werden diese von friedhofsfremden Leuten besetzt. Nach den ersten Metern durch den Hauptgang des Friedhofs wird man von zwei riesigen Häuserblocks der ach so modernen Bahnhofcity nahezu erdrückt. Die Beschallung durch lautstarke türkische Musik oder durch Streitgespräche auf deren Balkonen stört nicht nur die Ruhe der Verstorbenen. Dem noch nicht genug: Der Friedhof ist komplett verwahrlost und ungepflegt.
Was geschieht mit den Einnahmen aus den Grabgebühren? Jedes Jahr dasselbe Lied, trotz vieler Anrufe und schriftlicher Beschwerden entsetzter Friedhofsbesucher. Ich bin sicher, dass ein Gartenbaubetrieb über einen Auftrag erfreut wäre.
Dr. Silvia Mayrhofer,
Feldkirch