Trumps Erfolgsrezept auch in Österreich?
Hinsichtlich der zu Haftstrafen (zum Teil rechtskräftig) verurteilten Politiker ergibt sich aus den letzten Publikationen folgende Zuordnung zu den bisher wahlwerbenden Gruppen: FPÖ+BZÖ: Gesamthaftstrafen: 21,8 Jahre. (persönlich Betroffene: Gudenus, Westenthaler, Rumpold, Scheuch, Rosenstingl, Petzner, Dobernig, Dörfler); ÖVP, schwarz+türkis: Gesamthaftzeit: 14,9 Jahre. (persönlich Betroffene: Strasser, Martinz, Karmasin, Kanzler Kurz, Bonelli, Grasser). Die rechten Parteien sind zusammen für 91,7 % des Gesamthaftstrafmaßes verantwortlich. Bei den linken Parteien ist nur die SPÖ für 8,3 % verantwortlich (Betroffene: Blecha und Schaden). Nicht von Haftstrafen betroffen sind nur die Grünen und die Neos, welchen für die Aufdeckung der Korruptionsfälle zu danken ist, ohne selbst je in solche verwickelt gewesen zu sein.
Diese Bilanz – weit überwiegend im rechten Parteilager – begangener Straftaten erklärt zum Teil die politische Hoffnungslosigkeit. Die Befreiung daraus vermeint eine große Wählergruppe im rechtsextremen Lager zu finden, dessen Erfolg aus dem Versagen der Parteien der politischen Mitte resultiert. Resümierend könnte man – frei nach Trump – glauben, „je krimineller, je mehr Wählerzuspruch“.
Dr. Walter Loacker, Hörbranz