Gebot vs. Wille
Das Gebot der Stunde sind laut Nehammer und Wallner neue Autostraßen. Wenn die S18-CP realisiert wird, werden in Zukunft Zehntausende Navigationsgeräte pro Tag die Route Deutschland–Italien durch Vorarlberg vorschlagen. Wallner und Tittler sprechen gerne von Entlastungsstraße, es wird aber die Vorarlberger Variante der Brennerautobahn werden, Parallelen bestehen geografisch aber vor allem in der Mehrbelastung für die lokale Bevölkerung. 77 Prozent der Lustenauer Bevölkerung lehnen diese Transitroute deshalb auch ab.
Von der größten Marktgemeinde zur größten Verkehrsinsel Österreichs degradiert, eine Schande. Die Ist-Situation ist auch ein Zustand, keine Frage. Verbindungen zwischen den Autobahnen im Rheintal muss es geben. Aber muss dem Transitverkehr Tür und Tor geöffnet werden? Wer fette Autostraßen baut, hat am Ende mehr Autoverkehr. Jetzt braucht es smartere Lösungen. So viel Mobilität wie möglich muss auf die Schiene, den ÖPNV sowie die aktive Mobilität umgelagert werden.
Die Autobahnen müssen an den wenigsten weit voneinander entfernt Punkten durch nicht überdimensionierte Straßen miteinander verbunden werden. Der lokale Grenzverkehr kann so fließen, Navigationsgeräte werden aber nicht angelockt. Das bringt Entlastung. Wer aber dem Gebot der ÖVP folgt, wird mehr Autoverkehr im Ländle bekommen, laut aktueller VN-Umfrage will das die Mehrheit aber nicht.
Dr. Martin Mäser, Dornbirn