Glück gehabt

Leserbriefe / 24.09.2024 • 21:41 Uhr

Vorarlberg kann aufatmen. Die Extremwetterlage hat uns verschont. Der Nordosten von Österreich und die angrenzenden Nachbarstaaten wurden von einem Mittelmeertief, das sich über Tage kaum bewegt hat, hart getroffen. Unvorstellbar, wenn dieses Tief über Vorarlberg und Graubünden abgeregnet hätte. Im Kamptal in NÖ wurde durch ein kluges Wassermanagement mithilfe der Stauseen eine Katastrophe wie vor zwei Jahrzehnten gerade noch verhindert. Rückhaltemaßnahmen wären auch in Vorarlberg und in der Schweiz erforderlich, um eine Katastrophe im Rheintal zu verhindern. Die Aufweitung der Kapfschlucht in Feldkirch bewirkt aber genau das Gegenteil. Große Wassermengen können schneller abgeleitet werden. Diese Maßnahme schützt zwar die Oberlieger Feldkirch und Walgau und vor allem die umstrittene Tunnelspinne, verstärkt aber die Überschwemmungsgefahr für die Unterlieger erheblich. Das aktuelle RHESI-Projekt wird den Anforderungen bei solchen Wetterlagen nicht gerecht. Ein Projekt, das im Unterlauf eine geringere Abflusskapazität vorsieht als im Oberlauf und nicht bis zur Mündung durchgeplant ist, kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Wenn die geplante
S18/CP-Variante den gleichen Schutz erhalten soll wie die Tunnelspinne, muss der Abflussquerschnitt des Alpenrheins zwischen Lustenau und dem Bodensee, insbesondere im Bereich des Fußacher Durchstiches, erheblich aufgeweitet werden. Die Abflusskapazität müsste gegenüber dem Istzustand annähernd verdoppelt werden.

Peter Bonetti, Hard