Gestern – heute – morgen
Gestern der polternde Kickl: Bundespräsident Alexander Van der Bellen sei „der größte Demokratie- und Staatsgefährder“. Der „senilen Mumie in der Hofburg“ wolle er „die Flausen noch austreiben“. Und: „Ich habe schon eine so eine lange Fahndungsliste …“. Heute der kuschende Kickl: Kleinlaut betritt er die Hofburg und möchte, dass ihn die zuvor von ihm schändlich beschimpfte „Mumie“ mit dem Kanzleramt betraue – wie peinlich! Und Leute auf seiner ominösen Fahndungsliste sind plötzlich ernsthafte Verhandlungspartner! Morgen der wahre Kickl: Mit Orban gegen die EU, mit Putin gegen die Ukraine, mit seiner Propaganda gegen die freien Medien, mit seiner Verharmlosung der Klimakrise für weitere katastrophale Wetterkapriolen, mit seinen hetzerischen Reden gegen den sozialen Frieden im Staat, mit seinen identitären Freunden gegen die Demokratie! Vielleicht wollen (unverständlicherweise) 29 Prozent so einen „Volkskanzler“. Aber 71 Prozent sicher nicht!
Herbert Dünser, Schnifis