Naturbelassene
Kostbarkeit Achtal
Zum Leserbrief von Herrn Vonach (VN, 7. 10. 2024) möchte ich festhalten, dass es sich beim Achtal nicht um eine naturbelassene Landschaft handelt, sondern um eine einzigartige, wunderschöne Kulturlandschaft. Dieses Gebiet wird seit vielen Jahrhunderten forstwirtschaftlich, jagdlich, fischereilich und seit 1980 auch energiewirtschaftlich genutzt.
Vor mehr als 100 Jahren erfolgten mit dem Bau der Wälderbahn zudem relativ massive Eingriffe. Es wurde gerodet und eine Bahntrasse mit vielen Kunstbauten wie Brücken, Durchlässen, Tunnels, Ufersicherungen und Stützmauern gebaut. Dazu wurden sogar Steinbrüche betrieben und Bahnhalte- und Verladestellen gebaut. Danach fuhr hier das Wäderbähnle fast 80 Jahre lang, und es wurden immer wieder Baumaßnahmen zum Erhalt der Bauwerke durchgeführt, ehe der Bahnbetrieb eingestellt und die Schienen und Bahnschwellen größtenteils abgebaut wurden. Die Kunstbauten sind noch weitestgehend vorhanden und es gibt nach wie vor eine Verpflichtung zum Erhalt oder kompletten Rückbau. Nach über 40 Jahren Stillstand und allmählichem Verfall besteht jedenfalls nun wieder die Notwendigkeit größerer Eingriffe.
Dies darf bei einer seriösen Betrachtung nicht ausgeblendet werden. Ich bin der Überzeugung, dass durch eine behutsame Sanierung samt Herstellung eines naturnahen Radwanderweges diese einmalige Kostbarkeit der Nachwelt erhalten und auch einer breiteren Bevölkerungsschicht erlebbar gemacht werden kann. Davon könnten auch die Umwelt, die Volksgesundheit und der Tourismus profitieren.
DI Hermann Wirth, Dornbirn