Was wirklich wa(h)r

Leserbriefe / 14.10.2024 • 22:01 Uhr

Pressefreiheit ist ein hohes Gut, mit dem nicht leichtfertig umgegangen werden sollte. Es steht jedem Redakteur frei, in einem Kommentar seine persönliche Meinung kundzutun, in einem Veranstaltungsbericht sollte man sich aber an Tatsachen halten. So nicht geschehen beim Bericht über die Veranstaltung „Bahn unten – Leben oben!“ zum unterirdischen Bahnausbau im nördlichen Rheintal vergangenen Montag in Lochau. Fakt ist, dass sich die anwesenden Spitzenkandidaten aller Parteien und der Vertreter von LH Wallner dazu bekannten, den Bahnausbau zwischen Wolfurt und Leiblach komplett unterirdisch ohne oberirdische Bahntrassen voranzutreiben und dieses Projekt – egal in welcher Koalitionskonstellation – mit höchster Priorisierung in ihr Regierungsprogramm aufzunehmen. Fakt ist, dass die genannten Projektkosten von 2 Milliarden Euro 10 % des ÖBB-Investitionsvolumens der nächsten zehn Jahre ausmachen – ein Betrag, der dem Land wohl zusteht, nachdem es viele Male unterproportional berücksichtigt wurde. Fakt ist, dass diese Investition laut BDO-Expertengutachten volkswirtschaftlich ein Erfolg ist: Jeder investierte Euro bringt mehr als zwei Euro zurück. Fakt ist, dass der geplante Ausbau Haltestelle Hafen von über 500 Besuchern ausgebuht wurde. Fakt ist, dass der unterirdische Bahnausbau unerlässlich ist für den gesamten Wirtschaftsstandort Vorarlberg und somit unsere Lebensqualität. Unverständlich daher auch, dass darüber ausschließlich in den VN Heimat Bregenz berichtet wurde.

Nicola Schlachter-Zelger, Bregenz