Saubere Lösung

Leserbriefe / 15.10.2024 • 20:58 Uhr

Wenn LH Wallner die Umsetzung der S18/CP-Straßenverbindung in die Schweiz aus Anlass der „Elefantenrunde“ im ORF eine saubere Lösung nennt, bleibt einem fast die Luft weg, und man glaubt, nicht recht zu hören. Ausgerechnet eine Unterflurführung durch sechs km Moorboden wird von ihm als letzter Schrei propagiert. Aus den Augen aus dem Sinn ist wohl der Hintergedanke dabei. Einerseits werden unter der Patronanz des Landeshauptmannes Moortagungen veranstaltet, bei denen die besondere Verantwortung Vorarlbergs betont wird. Bundesweit gibt es nun auch das „Life AMooRE – Austrian Moor Restoration“ Projekt für das die Vlbg. Landesregierung sogar die Leitung übernommen hat. Es gibt die Moorstrategie 2030+ mit den besten Absichten, geschädigte Moore mit viel Aufwand wieder einigermaßen in Stand zu setzen. Wenn man weiß, dass Moore dieser Welt mehr CO2 speichern als alle Wälder zusammen, dann sollte man auch wissen, dass andererseits beim Aufwühlen und Abtransportieren des Moorbodens, wie es beim Bau der S18/CP-Variante angedacht ist, riesige Mengen an Treibhausgasen freigesetzt würden. Die Funktion des Wasserspeichers und Grundwasserschutzes ginge ebenso verloren wie der wertvolle Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Diese schmutzige Sache als saubere Lösung verkaufen zu wollen, um damit noch Wählerstimmen einzufangen, ist ziemlich verwegen.

Franz Ströhle, Alpenschutzverein für Vorarlberg, Dornbirn