VW-Krise

Leserbriefe / 04.11.2024 • 21:31 Uhr

Die Autozulieferer fühlen sich von der Politik im Stich gelassen, nicht etwa von der Automobilindustrie. Die vier großen Innovationen der (europäischen) Automobilindustrie in den letzten 25 Jahren waren tricksen, täuschen, lügen, betrügen. Milliarden Euro wurden investiert in Werbung und Lobbyarbeit anstatt in die Zukunft des Automobils. Versprochen und nicht gehalten: 3-Liter-Auto, schadstoffarme Motoren … Milliarden wurden verteilt an Private und Länder. Warum sich um die Zukunft scheren, wir verdienen ja so gut. Jetzt klebt das Auto an der Wand und der Steuerzahler soll es wieder richten. Die Öffis wurden besser und immer mehr Menschen steigen um. Innenstädte, Plätze werden für die Menschen zurückerobert, wichtig, da zu viel versiegelt und verschandelt wurde. Das bringt Lebensqualität. Wer jetzt mit Umweltzerstörung und unmenschlicher Arbeit bei den Batterien für E-Autos kommt, sollte bedenken, was Erdölförderung und Transport desselben anrichten. Kaputtes Niger-Delta, tote Flüsse in Venezuela, riesige Mondlandschaften bei Ölsandgewinnung in Kanada, verseuchte Küsten und Gewässer, nur ein Teil dieser Liste der Umweltzerstörung. Ganz zu schweigen von der Abhängigkeit von Despoten und Massenmördern. Wir brauchen Menschen und Industrien, die in die Zukunft schauen, nicht in die Vergangenheit. Der Verbrenner ist das Schwarz-Weiß-Gerät (kennt das noch jemand) unter den Fernsehgeräten.

Gebhard Vetter, Bregenz