Unser Bundes- präsident zum Nationalfeiertag

Leserbriefe / 05.11.2024 • 21:03 Uhr

Bundespräsident Van der Bellen hat anlässlich des Nationalfeiertages in einer TV-Ansprache die Bevölkerung dazu aufgerufen, gemeinsam aktuelle Herausforderungen anzugehen. Kernbotschaft war: „Alte Denkweisen loszulassen und Mut für neue Wege zu haben.“ Die großen Herausforderungen, die auf uns zukommen, sind nicht wegzureden. Besonders das hohe Staatsdefizit ist ein Hemmschuh für Innovationen. Einschneidende Maßnahmen für die ganze Bevölkerung werden nicht zu umgehen sein. Es wird daher „kein schmerzfreier Weg“ sein, wie er in seiner Ansprache auch betonte. Künstliche Intelligenz könnte durchaus helfen, wie am Beispiel der Schweiz, die Anzahl der öffentlich Bediensteten zu optimieren und damit die Steuerbelastung in vertretbaren Grenzen zu halten. Wen wundert es, wenn die Steuerzahlenden „ein Gefühl der Machtlosigkeit entwickeln“ und wenn daraus „Gleichgültigkeit“ und „Wurschtigkeit“ in der Gesellschaft resultieren. Es ist sicher auch für einen Bundespräsidenten kein „schmerzfreier Weg“ diese anstehende Aufgabe in seinem Team umzusetzen. Laut Internet sind im Team der Bundespräsidentschaftskanzlei mehr als hundert (!) Stellen bzw. Mitarbeitende angestellt. Da drängt sich mir die Frage auf, ob es nicht angebracht wäre, auch im eigenen Bereich „alte Denkweisen loszulassen und Mut für neue Wege zu haben?“ Mit Reformen im eigenen Verantwortungs- und Wirkungsbereich könnte unser Bundespräsident ein wirksames Signal und eine nachahmenswerte Vorbildwirkung schaffen.

Robert J. Bösch, Lustenau