Causa Luxus-Alpe
Krähenberg: „Baurecht oder Willkür?“
Der VN-Bericht von Herrn Gasser beleuchtet eindrucksvoll die Vielzahl an Missständen rund um die Luxus-Alpe Krähenberg. Doch eine Frage drängt sich auf: Wie konnte es überhaupt so weit kommen? Die Baurechtsbehörde Bregenzerwald hat anscheinend jahrelang weggeschaut, während die Alpe zuerst deutlich zu groß und dann am falschen Ort gebaut wurde. Erst der Eingriff des Landesvolksanwalts brachte Licht ins Dunkel. Die nun zur Schau gestellte Entschlossenheit der Baurechtsbehörde wirkt jedoch fast ironisch. Wo waren diese Maßstäbe, als die Genehmigungen ursprünglich erteilt wurden? Und wie ist es möglich, dass ein Bauprojekt dieser Größenordnung ohne gültigen Baubescheid realisiert wurde? Fehler passieren, aber wenn eine Behörde ihre eigenen Versäumnisse nicht erkennt, stellt sich die Frage nach der Kompetenz und Verantwortung.
Man könnte fast meinen, dass man hier ein Exempel statuieren will – ausgerechnet jetzt, da die Alpe und ihre neuen Eigentümer unter der Lupe der Öffentlichkeit stehen. Während Bürgermeister Bereuter zu Recht von „gleichem Recht für alle“ spricht, wäre es doch wünschenswert, wenn diese Gleichbehandlung auch die Baurechtsbehörde selbst einbeziehen würde. Vielleicht wäre es an der Zeit, nicht nur die Eigentümer zur Verantwortung zu ziehen, sondern auch jene, die durch Untätigkeit oder Nachlässigkeit diese rechtlich fragwürdige Situation überhaupt erst ermöglicht haben.
Hans Mohr, Dornbirn