Weltklimakonferenz

Leserbriefe / 11.12.2024 • 18:28 Uhr

Die 29. UN-Weltklimakonferenz ist kürzlich in Baku, der Hauptstadt des autoritären Ölstaates Aserbaidschan, zu Ende gegangen. Hätte die Veranstaltung nicht treffender „Finanzgipfel“ oder „Geldgeberkonferenz“ heißen müssen? Von den öl- und gasfördernden Ländern sowie vielen Industriestaaten wurde massiv versucht, die Länder des globalen Südens, die bereits jetzt besonders stark unter den Folgen des Klimawandels leiden, mit Finanzhilfen ruhigzustellen. Dabei sollte der Fokus solcher Klimakonferenzen u. a. auf dem globalen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen liegen. Stattdessen arbeiten mächtige Ölstaaten sogar daran, deren Förderung weiter auszubauen. Würde es nicht weniger Konflikte und Kriege geben, wenn einige Staaten reduzierte Einnahmen aus dem Verkauf fossiler Energieträger erzielten? Die Prognosen der Klimaforschung – heftigere Stürme, längere Dürren, massive Flüchtlingsbewegungen und Extremwetterereignisse – sind längst keine Zukunftsszenarien mehr, sondern Realität. Die jüngsten Überschwemmungen in Spanien, Frankreich, Italien und Griechenland sind ein eindringlicher Weckruf: Jetzt ist die Zeit für entschlossenes Handeln – nicht für Untätigkeit.

Leonhard Giselbrecht, Sulzberg